In Städten dominieren Glas- und Betonbauten das Stadtbild. Sie nehmen im Sommer schnell Hitze auf, geben sie jedoch über die Nacht erst früh Morgens wieder ab. Dazu kommt noch die voranschreitende Erderwärmung, die Globale Veränderungen mit sich bringt. Pflanzen und ihre Eigenschaften wirken dabei als natürliches Gegenmittel.
Mit ihren zahlreichen Vorteilen wie Temperatursenkungen und Minderung der Lärmemissionen werden Begrünungen immer wichtiger für uns und sogar von Staatlicher Seite finanziell unterstützt.
Kategorisierung
Grundsätzlich werden bei Fassadenbegrünungen in drei verschiedene Bauweisen unterschieden. Wandgebunden, Bodengebunden und Mischformen.
Diese Bauweisen sind verschieden Aufgebaut und haben unterschiedliche Vor- und Nachteile, die wir dir in diesem Blog näher bringen.
Wandgebundene Begrünungen
Unter Wandgebundenen Begrünungen versteht man eine Bepflanzung, die keinen Erdanschluss benötigt. Mit anderen Worten wird die Bodenbeschaffenheit einer Gartenrabatte in einem in sich geschlossenen System an vertikalen Flächen angebracht. So entstehen noch nicht dagewesene, biodiverse Fassadenbegrünungen mit einer schier unendlichen Pflanzenwahl. Von Stauden bis zu Kleingehölzen sind hier nahezu keine Grenzen gesetzt. So fördern wir die Vielfalt von Insekten und Vögeln, und bieten Habitate, die mehrjährig von der Fauna genutzt werden. Wandgebundene Fassadenbegrünungen sollten immer mit Vogelhäusern und Insektenhotels kombiniert werden, um den grösstmöglichen Impact für die Natur zu erhalten.

Vorteile | Nachteile |
Grösstmögliche Biodiversität von allen Bauweisen der Fassadenbegrünung | Hohe Investitionskosten |
Investition amortisiert sich nach einigen Jahren | Benötigt Pflege 1 - 2 x im Jahr |
Temperatursenkungen durch Kühlungseffekt von Pflanzen | Bei vorhandenem Bodenanschluss nicht Subventioniert |
Kein unnötiger Wasserverbrauch, da die Systeme Feuchtigkeitssensoren enthalten. | Benötigt einen Ablauf |
Minderung von Lärmemissionen | Viele Systeme sind auf lange Sicht nicht ausreichend durchdacht |
Verhindert Graffiti-Vandalismus | |
Spart heiz- und Klimakosten bei Gebäuden ein | |
Vollständig Recyclebar (Systeme von plaant.ch) | |
Steigert den Wert der Immobilie | |
Vollautomatische Bewässerung und Nährstoffzufuhr | |
Grün ab Tag 1 | |
Schutz der Gebäudehülle - langlebigere Immobilie | |
Wird Subventioniert | |
Bodengebundene Begrünungen
Begrünungen mit Bodenanschluss sind z.B. Kletterpflanzen, die direkt aus der Erde an einem Klettergerüst hochwachsen. Sie sind meist Kostengünstig, brauchen jedoch eine fachgerechte Planung, um sie Langlebig zu gestalten.
Bei der Gestaltungsvielfalt ist man jedoch eingeschränkt, da es nur ca. 50 verschiedene Kletter- und Schlingpflanzen-Arten gibt, die in der Schweiz funktionieren. Es bieten sich aber trotzdem einige Bienen Nährgehölze unter den Kletter- und Schlingpflanzen an, die die Biodiversität fördern. Auch Vögel nisten gerne zwischen dem Blattwerk dieser Arten und finden so ein ruhiges und geschütztes Plätzchen für ihren Nachwuchs.

Vorteile | Nachteile |
geringere Förderung der Biodiversität und Fauna wie bei wandgebundenen Systemen | Braucht 5 - 15 Jahre für 95% Deckungsgrad vom grün (wachstum) |
Bei richtiger Planung langlebig und nachhaltig | Wasserverlust druch Bodenkonkurenz |
Temperatursenkungen im Gebäude und der Umgebung | Benötigt Kletter-Konstruktion |
Benötigt wenig Wasser | Sehr eingeschränkte Pflanzenwahl |
Kostengünstigste Variante | |
Verbessert die Luftqualität | |
Verringert Lärmemissionen | |
Senkt Temperaturen | |
Spart Heiz- und Energiekosten ein | |
Pflegeleichte Begrünungsform | |
Mischformen
Wie die Bezeichnung schon aussagt handelt es sich hier um Mischformen zwischen Wand- und Bodengebundenen Begrünungen. Am unteren Teil eines Gebäudes wird mit Kletterpflanzen aus dem Boden begrünt, während im Oberen Modulare Systeme oder Etagen-Begrünungen (meist Pflanzgefässe) verwendet werden. Gestalterisch haben wir so eine grosse Pflanzenauswahl. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Bewässerung etwas komplizierter ausfällt, wie bei den oberen beiden Bauweisen. Mischformen eignen sich hervorragend, um grüne Flecken gezielt und flexibel als Stilmittel, sowie als zusätzliches, funktionales Bauteil (z.B. Schattenwürfe, Einfriedung usw.) zu integrieren. Auch im nachhinein lässt sich diese Bauweise der Fassadenbegrünung an einem bereits bestehenden Bauwerk integrieren.

(Bild von Verde Profilo -> https://verdeprofilo.com/en/)
Vorteile | Nachteile |
Fliesst natlos in die Architektur ein | Pflege benötigt wegen verteilter Fläche mehr Zeit |
Mehrwert für Bewohner und deren Umgebung | Komplexes Bewässerungssystem |
Produziert Sauerstoff, bindet Co2 | Mehr Materialkosten |
Reduziert Lärmemissionen | |
Senkt die Temperaturen | |
Schützt die Gebäudehülle teilweise | |
Durchschnittlich hohe Kosten für grossen. | |
Unsere Tipps
Bei bestehenden Bauwerken mit Aussen Isolation empfehlen wir die Integration von Bodengebundenen- oder Mischbegrünungen, um unnötige Änderungen der Fassade, und somit hohe Mehrkosten zu verhindern.
Bei Neubauten, empfehlen wir ganz klar wandgebundene Begrünungen. Diese bringen einen enormen Mehrwert für Mensch, Natur und das Stadtklima. Wenn sie frühzeitig in die Planung mit einbezogen werden, können Kosten gesenkt werden und die Begrünung kann perfekt in die Architektur integriert werden. Bestehende Bauten mit einer aufgemauerten, oder betonierten Fassade können wandgebundene Systeme ohne Probleme installiert werden.
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